Morian Sonnet ist Weltspitze

Hildesheim (ha) - Auf beiden Olympiaden, in denen die besten Nachwuchswissenschaftler der Welt aufeinander treffen, nahm der Abiturient vom Gymnasium Himmelsthür eine Medaille mit nach Hause. Nach Silber in Kasachstan erfüllt sich der angehende Chemie-Student jetzt seinen persönlichen Traum: Gold in Vietnam.

291 Schüler aus 75 Nationen stellten sich den mehrtägigen, extrem anspruchsvollen Klausuren. Tagelang mussten die Schüler Antworten geben auf Fragen, die selbst manchem Studenten aus diesem Fach Kopfzerbrechen bereitet hätten. Nicht so Morian Sonnet.

Er kam auf Platz 19 der Weltrangliste und erreichte mit seinen Arbeiten eine Punktzahl, die nicht nur für Gold reichte, sondern ihn auch zum besten jungen Chemiker Deutschlands kürte. Auf Platz zwei in dem vierköpfigen deutschen Team landete Maximilian Keitel vom Wilhelm-Ostwald-Gymnasium in Leipzig. Keitel und Sonnet waren die einzigen deutschen Schüler, die sowohl in der Chemie- als auch in der Physik-Olympiade gestartet sind. Keitel bekam Silber in Chemie, Bronze in Physik.

„Das waren für Morian Sonnet sicherlich drei ganz, ganz harte Wochen“, sagt Monika Barfknecht vom Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) an der Universität Kiel, das die Chemie-Olympiade in Deutschland ausrichtet. Morian war nach einer Woche Trainingscamp in Kiel zunächst nach Kasachstan geflogen, hatte dort seine Klausuren geschrieben und war – noch ehe das Sightseeing-Programm zur Entspannung begann – über Deutschland direkt weitergeflogen nach Vietnam, um erneut von Null auf Hundert durchzustarten.

Zum Wintersemester möchte Sonnet sein Chemie-Studium beginnen, danach promovieren. Die Zeit bis dahin will er nutzen, um in Göttingen noch ein Praktikum im Institut für organische Chemie zu machen. Rumhängen und nichts tun hält er nicht für erstrebenswert. „Es ist einfach deprimierend, wenn man sich abends fragt, was habe ich heute eigentlich gemacht und findet dann keine vernünftige Antwort.“

Sein Betreuungslehrer Dr. Harald Schricker freut sich für seinen ehemaligen Schüler: „Ich bin überwältigt. Das hat er sich redlich verdient. Er konnte die Früchte seiner Arbeit einfahren. Ich freue mich für ihn unendlich.“

[HAZ 29.07.2014 ]

 

Eine ausführlichere Beschreibung der Chemieolympiade inklusive Fotos ist direkt auf der Homepage des Fördervereines zu sehen.