Nachdem die Wettbewerbe der „Jugend trainiert für Olympia“- Mannschaften wie so vieles in der Coronazeit pausieren mussten, durften die sportbegeisterten Fohlen im vergangenen Schuljahr endlich wieder den Kampf um Medaillen mit anderen Schulen aufnehmen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, welch überragende Erfolge unsere Schule in diesem Jahr feiern sollte. Die Schwimmer fuhren mit vier Mannschaften zum Bezirksentscheid nach Hannover Laatzen, wo sie wie so oft auf die Schwimmkader-Mannschaften der Humboldtschule Hannover trafen. Nicht so bei den Jungen der Wettkampfklasse IV. Hier entstand ein Fenster zu einem noch nie dagewesenen Erfolg - die Teilnahme unseres Gymnasiums Himmelsthür am Bundesfinale in Berlin.

Angetrieben von dieser Motivation, gepaart mit schwimmerischem Talent, meisterten unsere Schwimmfohlen nicht nur den Bezirksentscheid. Mit dem Blick auf die einmalige Chance nach Berlin zu den Finalwettbewerben fahren zu dürfen, kamen die Schüler freiwillig zu extra angesetzten Trainingszeiten und verbesserten ihr Bezirksergebnis beim Landesentscheid noch einmal und siegten souverän gegen die Sieger der anderen Bezirke. Nun war es amtlich. Unsere Fohlen standen als Landessieger und Vertreter Niedersachsens fest. Stolz auf das Erreichte steigerte sich die Vorfreude der Jungs je näher die Finalwoche rückte. Trainingsanzüge und T-Shirts für einen gemeinsamen Look aller Niedersachsen mit der Aufschrift "Landessieger Niedersachsen - Jugend trainiert für Olympia" erreichten unsere Schule und ein erster Pressetermin stand auf dem Programm.

Am Dienstag, den 13.9.22 war es endlich soweit. Die erwartungsfrohen Fohlen trafen sich am Hauptbahnhof Hildesheim und stiegen in den ICE nach Berlin. Gemeinsam mit den anderen Fohlen sowie Paraschwimmerinnen und Schwimmern der Hildesheimer Schule am Bockfeld konnte das Abenteuer beginnen. Angekommen in Berlin beeindruckte bei der Akkreditierung direkt am Bahnhof die schiere Masse an Sportlern mit 16 unterschiedlichen Landessportbekleidungen, die wir von nun an überall in Berlin antreffen sollten, am Europacenter, am Potsdamer Platz und natürlich am Brandenburger Tor. Der Weg führte uns zur niedersächsischen Vertretung in Berlin, in der uns ein toller Empfang seitens der Delegationsleiter Niedersachsen erwartete. Alle Schulen, die sich qualifiziert hatten, wurden nebst Motto und Zielsetzung für die Wettkämpfe auf lockere Art und Weise präsentiert. Anschließend konnten alle Schüler (mehrere Hundert) auf ein leckeres Pizza- und Pastabuffet stürzen.

Der Mittwoch startete mit einem Besuch der Reichstagskuppel direkt über dem deutschen Bundestag mit einem tollen Blick auf ganz Berlin. Vorbei an unseren Fußballfohlen, die wir anfeuerten ging es endlich zu unserer Wettkampfstätte, der atemberaubenden Schwimm- und Sprunghalle in Berlin, in der schon die ganz großen Schwimmwettkämpfe der Welt stattgefunden haben. Für diesen Tag war noch einmal ein Training angesetzt. Den Nachmittag nutzten unsere Schwimmer dann, um die Westberliner City zu erkunden.

Am Donnerstag war dann der große Wettkampftag. Ein beeindruckendes Bild entwickelte sich zunehmend am Beckenrand – je mehr Mannschaften und Länder in die Halle kamen. Die Veranstaltung begann mit einem Einmarsch von Fahnenträgern aller Bundesländer zu stimmungsverbreitender Musik. Noah durfte dabei sogar die niedersächsische Fahne in die Halle tragen. Der Wettkampf begann für uns vielversprechend. Für das Niveau der vielen Spitzensport- und Eliteschulen, die die einzelnen Länder vertraten, waren wir von Anfang an Außenseiter. Unser Ziel war einen tollen Wettkampf mit persönlichen Bestzeiten zu erleben. Zunächst gewann unser Bundesland tatsächlich zusammen mit Titus aus unserer Mannschaft die Bronzemedaille in der sogenannten „get-together-Staffel“, in der Para- und Regelsportler der jeweiligen Länder zusammen antraten. Auch unser Team kämpfte stark und lag drei (von fünf) Wettkämpfe lang auf Platz 10 und damit in den Top Ten. Dies wäre ein hervorragendes Ergebnis gewesen. Leider konnten wir diesen Platz nicht verteidigen und beendeten den Wettkampf auf Platz 13 - mit knappen Rückständen auf die Plätze 10-12. Das war an diesem Tag aber zweitrangig. Das Erlebnis war dennoch großartig. Die geschwommene Gesamtzeit unserer Fohlen war am Ende 27 Sekunden schneller als das eigene Ergebnis beim Landesentscheid in Hannover, mit dem wir den Landestitel errangen. Es konnte also jeder erhobenen Hauptes die Halle verlassen und stolz auf seine Leistung sein.

Für Freitag stand das Highlight am Abend an: die Abschlussveranstaltung inklusive Siegerehrung und anschließender Megadisco im Berliner Velodrom. Zunächst begaben wir uns aber auf historische Wege in Berlin: wir besuchten die Berliner Mauer (Reste) und ein sehr gelungenes dazugehöriges Museum, dass uns die Geschichte der DDR und der BRD nebst emotionsbeladener Geschichten zur Wiedervereinigung Deutschlands präsentierten. Nach einem Abstecher zum Potsdamer Platz konnte die Party beginnen: und was für eine. Eine beeindruckende Show mit Musik, Laser, Nebel, Showeinlagen und Erinnerungen an die vergangenen drei Wettkampftage wurde uns geboten, welche in einer Superdiscoparty endete. Im Hotel angekommen, fielen alle erschöpft und müde in ihr Bett.

Am Samstag mussten wir noch ein wenig auf die Rückfahrt warten, so dass wir noch einen Abstecher ins naturhistorische Museum machen konnten, ehe wir uns glücklich und mit tollen Eindrücken auf den Rückweg nach Hildesheim machten.

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D. Mühe