Am 2. Februar 2023 starteten wir, die Klasse 9b, unsere Langlaufexkursion in den Harz. Der Start war (wie immer eigentlich) am Hildesheimer Hauptbahnhof um 8:45 Uhr.

Hinfahrt:
Zwar waren so gut wie alle schon mindestens zwanzig Minuten eher da und es wurde noch lang und breit darüber diskutiert, wie oft einzelne Experten wohl auf den Skiern umkippen und im Schnee landen würden, doch als auch Herr Mühe eingetroffen war und unsere Zugtickets gekauft hatte (das Geld für die Tickets stammt übrigens nicht von Herrn Mühes Goldesel, das mussten wir selber mitbringen), ging es zu Gleis 2, an dem in ein paar Minuten der RE 10 nach Bad Harzburg eintreffen sollte. Die traurige Wahrheit war nämlich, dass wir uns bereits schon um viertel vor neun am Bahnhof treffen sollten, obwohl der Zug erst um 09:14 Uhr fuhr (eigentlich schon ganz schlau, die Klasse eine halbe Stunde früher zusammenzutrommeln, denn wer sich auf unsere Pünktlichkeit verlässt, kann direkt eine Stunde auf den Anschlusszug warten). Der Zug traf pünktlich ein und war zu unserem Erstaunen relativ leer. Schnell sicherten sich einige von uns die Viererplätze, denn die Fahrt würde mindestens eine Stunde dauern. Eine lange Stunde, in der wir so viel quatschten, dass die Luft irgendwann nicht mehr angenehm, sondern einfach nur noch warm und stickig war und alle froh waren, als wir endlich in Bad Harzburg ankamen. Anders als erwartet lag dort auch so gut wie gar kein Schnee mehr, nur ein paar kleine Häufchen aus dem Schnee der vergangenen Tage zierten die Straßenränder. Zum Glück befand sich die Bushaltestelle direkt hinter dem Bahnhofsgebäude und wir mussten nur noch ein paar Minuten warten, bis der Bus kam, der uns nach Torfhaus bringen würde. Auf dem Weg dorthin fuhren wir immer höher und höher und und endlich kamen auch die ersten Schneeberge in Sicht. Als das auch die Jungs bemerkten, waren sie natürlich nicht mehr zu stoppen! In der letzten Reihe des Busses sangen Jonte & Co. „Hoppe Hoppe, Reiter“ und ließen Phineas beim letzten Satz auf den Boden fallen. Das sorgte wiederum für großes Gelächter. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei der Busfahrerin bedanken, dass wir nicht rausgeworfen wurden!

Aufenthalt:
Jedenfalls kamen wir dann auch irgendwann in Torfhaus an. Überall lag Schnee und dies veranlasste so gut wie jeden, seinen Freund mit einer eisigen Schneekugel zu überraschen. Doch leider (wenn es um Schnee geht, sind Lehrer ja immer die Spielverderber) wurden wir von Herrn Mühe und der Referendarin Frau Schrader, die uns an diesem Tag ebenfalls begleitete und deren Anwesenheit später noch von Bedeutung wurde, gestoppt und machten uns auf den Weg zum Skiverleih. In Vierergruppen bekamen wir dort unsere Langlauf-Ausrüstung, die aus Skiern, Stöcken und Schuhen bestand, und mussten noch eine ganze Weile warten. Leider macht es keinen Sinn,  unserer Klasse zu sagen, dass wir einfach wie ganz normale Menschen am Rand warten sollen, da vor allem die Jungs meistens auf dumme (oder nicht ganz so dumme) Gedanken kommen... Wie auch jetzt: nachdem sich herausstellte, dass zwei Mitschüler die allseits beliebten Popo-Rutscher dabei hatten, wurde ein völlig zugeschneiter (ca. 7 Meter langer) Abhang als perfekte Rutschbahn auserkoren und Noah (und Christoph) hatten wohl zu viel Motivation und Energie und haben sich wagemutig auf die Bahn gestürzt. Wenn beide geradeaus gerutscht wären, hätten sie wohl Bekanntschaft mit einem Holzzaun gemacht, doch zum Glück lenkte Noah sich geschickt nach links um die Kurve. Als auch Herr Mühe sich in seine Skikleidung geworfen hatte, nahmen wir unsere Ausrüstung und gingen noch ein paar Minuten bis zu unserem Startpunkt. Da wir aber so übereifrig und ungeduldig waren, da viele ja auch das erste Mal an diesem Tag auf Langlaufskiern standen, schnallten wir uns die Skier auch schon ein wenig früher an die Füße, obwohl es noch gar keine Loipen gab. Die erste große Herausforderung war für viele das „Reinklicken“ mit den Schuhen in die Skier, während die geübteren unter uns schon mal bis zum Startpunkt vorfuhren. Selbst auf dieser kleinen Strecke verhaspelten sich einige und fielen mehrmals in den Schnee. Das war natürlich sehr amüsant, aber man musste wirklich ziemlich gut aufpassen, sodass man nicht die Koordination verlor. Als wir am Startpunkt angekommen waren, zeigte Herr Mühe uns noch einmal ganz genau, wie man richtig fuhr und bremste. Dann ging es los. Wir starteten direkt bergauf und es klappte erstaunlich gut! Zwischendurch mussten wir kurz auf die etwas langsameren Mitschüler warten, aber das war nicht wirklich schlimm: die verschneite Umgebung war wunderschön und somit das ein oder andere Foto wert. Nachdem wir circa eine halbe Stunde gefahren sind, machten wir Halt an einer Kreuzung. Hier hatten wir kurz Zeit für einen kleinen Snack, bevor wir uns selbstständig in Gruppen einteilten. Herr Mühe fuhr mit denjenigen, die schon etwas schneller auf den Skiern waren, die große Runde (8 km), während Frau Schrader sich darum kümmerte, dass die Unerfahrenen unter uns mit einer etwas kleineren Runde (5 km) wohlbehalten bis zu unserem Startpunkt zurück kamen. Und da wir den ersten Teil der Strecke größtenteils bergauf gefahren sind, kamen nun unsere Brems-Künste zum Einsatz. Ich kann leider nur für die kleine Runde sprechen, aber die meisten haben spätestens da Bekanntschaft mit dem Schnee gemacht. Sie dauerte insgesamt circa anderthalb Stunden und ich muss sagen: auch wenn so gut wie gar keiner bremsen konnte, das Bergabfahren hat schon Spaß gemacht! Und spätestens als wir wieder am Startpunkt angelangt waren und auf die andere Gruppe warten mussten, konnten wir es einfach nicht sein lassen: während eines kleinen Snacks landeten Schneebälle in Brotdosen und Rucksäcken, sodass wir gleich darauf zurückwarfen und schon war eine Schneeballschlacht im Gange. An manchen Stellen war der Schnee tatsächlich so tief bzw. hoch, dass man mindestens bis zum Knie feststeckte, was die Schneeballschlacht natürlich noch schwieriger gestaltete. Einige von uns hatten an diesem Tag offene Haare, was dazu führte, dass sie nach dieser Schneeballschlacht aussahen wie frisch geduscht! Die leider nicht existierende Nasseste-Haare-Liste hätte ganz klar Sophia angeführt, die nach dem Ausflug auf jeden Fall ein trockenes Handtuch gebraucht hat!

Nachdem auch die anderen wieder da waren und wirklich jeder mindestens fünf Schneebälle ins Gesicht und ein bisschen Schnee in die Schuhe bekommen hat, ging es zurück zum Skiverleih. Da dort eine Rodelpiste
(für Schlitten & Co.) vorhanden war, durften wir noch ein bisschen auf den extra dafür mitgenommenen Müllsäcken neben den Schlittenfahrern die Piste hinuntersausen, bis es schon wieder zur Bushaltestelle ging.

Rückfahrt:
Die Rückfahrt verlief einwandfrei und auch Herr Mühe und Frau Schrader waren sicherlich erleichtert, dass sie sich nicht wieder mit unserem völlig überhitzten Geplapper, Gelache und Gebrülle auseinandersetzen mussten! Das war auch kein Wunder, denn dieser Ausflug war wirklich anstrengend gewesen, sodass alle froh waren, als wir endlich wieder am Hildesheimer Hauptbahnhof angekommen waren.

P.S.: Vielen Dank nochmal an Herrn Mühe, dass wir so einen schönen Tag als Klasse erleben durften!

(Franziska Jentzsch, 9b)

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