All unsere Not zum End’ er bringt!“

„Macht hoch die Tür“ erscholl heute wieder dem König aller Könige an der Himmelsthür. Die Bläsergruppe, Herr Buschau, Herr Schütte und Frau Grundmeyer, begrüßte so die Schülerinnen und Schüler der Einstiegsjahrgänge des GymHim in der Pauluskirche kraftvoll mit Herrn Schonebeck an der Orgel. Der Religionskurs Jg. 5 von Frau Güttler veranschaulichte, wie der Teufel die Hirten damals von der Krippe fernhalten wollte wie uns heute von der Liebe Gottes. Aber schließlich ließen sich die Hirten nicht länger beirren und setzten die Prioritäten richtig: alle alltägliche Not vergessen beim Besuch von Gottes Geburt, dann vielleicht ein Bier oder anderes.

Glockenhell erklang an der Krippe Leontovychs Carol, vom Engelchor der Oberstufe unter der Leitung von Frau Grundmeier und Frau Schinzel intoniert. Ihr Repertoire umfasste in den kommenden Andachten multikulturelle, auch weihnachtliche, Genüsse insgesamt aus der Ukraine, sodann Nordamerika und Island. Der Chor überzeugte sehr. „O du fröhliche“ rundete oft ab.

„All’ unsere Not zum End’ er bringt“ beteiligt uns Menschen. Wer die Liebe Gottes im Alltag will, kommt nicht umhin, auch Schmerz zu ertragen. So ließe sich ein berühmtes Lied des Rappers NF deuten. Seine Biographie bot in der Andacht der Jahrgänge 7/8 allen Anlass dazu. In einem fiktiven Anspiel eines Ehepaares inszenierte der Religionskurs von Herrn Voigt, wie schlimme Prägungen der Kindheit ein Eheleben zur Hölle werden lassen können. Weihnachten bietet hier aber die Botschaft, dass der Gott der Liebe Mensch wurde. Er lädt alle ein, ihr altes Ich – von dem NF als Last spricht – mit ihm kreuzigen zu lassen, um frei zu werden von Schimpf und Schuld. NF singt, wer Liebe wolle, müsse lernen sich zu verändern.

Verändern müssten sich auf dieser Welt auch die Mächtigen. Die einfachen Soldaten und Offiziere, so hörten wir in der Andacht der Oberstufe vom Religionskurs von Frau Walter, hätten im Ersten Weltkrieg eine Feuerpause eingelegt und gemeinsam Jesu Geburtstag gefeiert. Geschenke sogar hätten sie einander gemacht: Bier gegen Pudding. Versöhnliches im Geiste Jesu sei ihnen aber von oben bald verboten worden. Menschen, die sich kennen, aber nicht aufeinander schießen, bestimmen denen ohne Macht, die sich nicht kennen, aufeinander zu schießen (nach Shaw). Sehnsucht nach Frieden in den aktuellen Kriegsgebieten brachten die Fürbitten natürlich zum Ausdruck.

Frau Magnussen rundete die Andachtsthemen mit ihren Gedanken über die alljährlich zu erwartenden, vorweihnachtlichen Diskussionen der Familien um die Beschaffenheit des Christbaums ab. Dabei stellte sie den Charme jener Charakterbäume heraus, die den Verkauf die längste Zeit überlebten. Weihnachten zeigt somit, dass es letztlich nicht um das Perfekte ginge, was wir Menschen ja doch oft erwarteten: etwa Lehrer die tadellosen Schüler und Schüler die perfekten Lehrer. Sie spendete in den Andachten den Segen, wobei sie die Gemeinde jedesmal auch im Namen ihres erkrankten katholischen Kollegen grüßen ließ.

Musikalisch verabschiedet wurden wir von der Oberstufenband mit „Last Christmas“ (Leitung: Lars Wichmann), die die Schulgemeinde sogar zum Tanzen brachte. Die Kollekte erbrachte gut 200 € für den Guten Hirt.

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© Text: B. Voigt, Fotos: Th. Schonebeck